Beschreibung

Der lange und beschwerliche Weg zum Wunschkind

Donnerstag, 6. Februar 2014

Achterbahnfahrt





Ich bin kein Typ fürs Warten. Die Ungeduld in Person. Und noch dazu ein Pessimist. Prima Kombi, oder? Momentan merke ich, dass mir alles zu viel ist. Ich ändere mein Leben, ich muss neue Wege gehen und das überfordert mich. Ich habe das Gefühl, dass mich verständlicherweise  niemand so wirklich verstehen kann. Alle versuchen es, aber ich denke, das ist wie mit vielen Dingen im Leben, wenn man nicht drinsteckt, kann man es auch nicht nachfühlen.

Mein Mann ist geduldig. ZU geduldig sagte die Therapeutin. Aber ich bin froh. Manchmal möchte ich ja selber vor mir weglaufen und vor meinen unberechenbaren Launen. Mal bin ich total euphorisch und überschwänglich und dann falle ich in ein tiefes Loch und komme da nicht heraus. Ich bin dann unfair zu meinen Mitmenschen und ich merke es nicht oder ich kann nicht anders.

In diesen Zeiten gerade bin ich wahnsinnig froh, dass ich meine besten Freundinnen hab. Denen kann ich schreiben, dass ich mein Leben hasse, wenn sie mir vorher mit strahlenden Augen berichteten, ihres sei gerade perfekt und sie nehmen es mir nicht krumm, dass ich ihnen den Augenblick kaputt mache. Ich bin einfach ehrlich. Das tut auch gut. Nicht lügen müssen, sich nicht verstellen. Und es gibt meine Gruppe bei Facebook, voll mit tollen Mädels, die immer die richtigen Worte finden und eine hat ein ähnliches "Schicksal" zumindest gefühlsmäßig versteht sie mich total. Ich bin froh, dass sie da ist. Vielleicht wird es ja sogar eine Freundschaft? Leid verbindet...

Ich habe Angst! Vor allem! Vor den Spritzen, den Nebenwirkungen, dass es nicht klappt, vor den Stimmungsschwankungen, vor dem Hoffen, vor der Enttäuschung und irgendwie auch davor, dass es klappt. Dann muss ich mein Leben wieder ändern. Ich verstehe mich gerade wirklich nicht... Ich muss mich irgendwie ablenken, motivieren. Es nutzt nichts, sich in seiner Angst zu vergraben...

Ich habe einen Plan, ich werde in meinen Kalender eine Art Countdown schreiben, bis April, denn da kann ich dann endlich wieder in die Kiwiklinik und den Behandlungsplan besprechen. Damit ich nicht durchdrehe, muss ich mir jeden Tag zumindest eine schöne Sache vornehmen. Auch wenn der Rest des Tages beschissen nicht so optimal verläuft, so habe ich dann zumindest eine kleine Flucht. Heute war ich mit einer Freundin schwimmen. es tat so gut Bahnen zu ziehen und zu quatschen über Gott und die Welt. Man ist leicht und schwerelos, die Zeit vergeht wie im Flug und hinterher fühlt man sich soooo wohl. :) Wir wollen das jetzt jede Woche machen. Schön. :)

Morgen besuchen wir den Opa von meinem Mann. Mein Mann ist letzte Woche 33 geworden. Gab wieder Anlass dazu, dass auf Urenkel gedrängt wurde. Ich habe jetzt schon Angst, dass das Thema morgen wieder angeschnitten wird. Und dass ich morgen einen schlechten Tag habe...

Manchmal weine ich einfach nur. Und ich will es auch. Gestern habe ich beim TV schauen so geweint und ich habe einfach weiter geweint, als alles vorbei war. Muss raus...sonst lauf ich über.

Ihr seht, momentan ist es wirklich eine Achterbahnfahrt...




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