Beschreibung

Der lange und beschwerliche Weg zum Wunschkind

Freitag, 21. Februar 2014

Ich schaffe das!





Ich habe es getan. Ich habe telefoniert. Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, das ewige Warten. Es bringt mich noch um. Ich habe außerdem logisch nachgedacht. Ja das kann ich auch manchmal. Denn, warum soll ich bis April warten, bis ich die Krankenkassenkarte habe und erst dann in der Klinik wegen eines Termines anrufen? Ja ergibt keinen Sinn, denn ich weiß ja, dass ich ab 1.April in der IKK versichert bin. Also habe ich gestern angerufen und um einen Termin Anfang April gebeten. Kein Problem, am 02.04.2014 14h habe ich ihn also. Mein Mann muss nicht mit. Es reicht seine Krankenkassenkarte und die Überweisung. Es geht ja einfach darum, den Behandlungsplan auf Grundlage meiner Blutwerte zu besprechen und die HIV/Hepatitis Tests zu bezahlen. ;) Das bekomme ich hin. Hoffentlich auch alleine. Ich bin ja ziemlich Überlebensunfähig, bekomme keine Verpackungen und Gläser auf, komme ohne Stuhl oder Leiter nicht an die oberen Schränke, verlaufe mich selbst in unserem Wohnzimmer etc. aber mit Bürokratie und Arztterminen, da kenne ich mich aus. Jawoll, das kann ich auch alleine. Bin ja nicht umsonst mit 19 ausgezogen und habe sämtliche Papiere mit eingepackt. Ich schaffe das.

Und dann habe ich es hoffentlich, das Papier, das mir meine Planungsgeilheit schürt. Dann halte ich es in den Händen, kann alles in meinen Kalender eintragen und habe endlich wieder einen festen Rahmen. Ich brauche das. Es gibt mir Sicherheit. Das kenne ich von unseren Kindern auf der Arbeit, die sind ohne Struktur auch verloren und so geht es mir hierbei auch. Der Kinderwunsch, mein vernachlässigtes Kind, mein Trauma. Ziemlich gestört, ich weiß, aber lasst mir doch auch etwas Verrücktheit. Nennt mir jemanden, der nach fast zwei Jahren nicht ein kleines bisschen verrückt wird. Aber wie verrückt ich auch bin, ich muss versuchen nicht durchzudrehen und ich schaffe das!

Jetzt sind es also noch 40Tage bis zu meinem Termin. Klingt viel. Ist es auch. Aber ich schaffe das. Nicht zuletzt, weil ich tolle Freunde und Leidensgenossinnen habe, die mir die Wartezeit immer wieder versüßen. :) Und dann renne ich in die Apotheke, werde mich meinen Spritzenphobien stellen müssen und hohe Summen begleichen müssen. Ich muss lernen, gegen meine Angst anzugehen. Ich schaffe das, weil ich pflichtbewusst bin. Weil der Plan es mir vorgibt. Deswegen ziehe ich das durch. Aber was dann? Kontrolle ist gut. Gut für mich. Ich muss aber bald die Kontrolle abgeben. Erst an den Arzt und dann vielleicht an ein Baby. Was in mir vorgeht, kann ich nicht kontrollieren oder beeinflussen. Total Kontrollverlust. Auch dieser Angst werde ich mich stellen müssen. Und es ist gut so. Ich wachse an meinem Aufgaben. Und ich habe ja Unterstützung. Wie ein ewiges Mantra muss ich mir sagen, dass ich das schaffe. Verdammt nochmal, warum sollte ich es auch nicht schaffen? Ich schaffe das!

Ich habe die letzten beiden Tage nochmal Ovus gemacht. Die Linien waren an ZT19 und ZT20 etwas stärker als die von der Testreihe zuvor. Schon seltsam, ist es für einen ES doch rein theoretisch schon zu spät. Egal, so richtig positiv waren sie auch nicht und wer weiß, was für ein Hormonchaos in mir herrscht... Vielleicht liegts auch am Mastodynon, wer weiß das schon. Dennoch bin ich neugierig und werde heute wieder testen. Über das WE bin ich arbeiten und kann nicht testen. Doch egal, ob mein Körper hier das Problem ist oder die Teststreifen, ich mache mich nicht verrückt. Ich schaffe das!

Auf der Bücherrecherche stieß ich nochmal auf den Blog Eiertanz und ich muss sagen, ich glaube ich bekomme meine Wartezeit gut rum. Er ist so toll geschrieben. Ich bin wirklich süchtig danach, zu erfahren, wie es weitergeht. Ich finde mich oft wieder. Danke! Ich bin nicht allein. Ich war es nie. Und ich schaffe das!

1 Kommentar:

  1. Du schaffst das auch ! Du bist eine starke Frau und hast einen tollen Mann an deiner Seite ! :*
    Und ich steh hinter dir und bin auch da. ;)

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