Beschreibung

Der lange und beschwerliche Weg zum Wunschkind

Freitag, 17. April 2015

Everything changes





Meine Einstellung zum Thema Kinderwunsch hat sich enorm verändert. Zum Guten hin. Weg vom Druck und Zwang, ein Baby muss keine Funktion erfüllen oder eine Aufgabe schaffen.

ICSI 1 startete in einem recht ungünstigen Moment. Ich war sehr viel unter Stress, habe sehr viel gearbeitet, es hatte sich ganz viel verändert in meinem Leben. Ich war unzufrieden und unsicher. Ein Baby könnte mich glücklich machen. Es ist das einzige, was mir helfen kann. Das waren meine Gedanken. Ich wollte weg, flüchten in eine heile Welt aus meiner Traumvorstellung. Eine Welt, die nicht existiert. Das weiß ich jetzt.

ICSI 2 startete ich im Krankenstand. Ich hatte keine berufliche Perspektive, fühlte mich leer und ausgelaugt. Ein Baby wäre Aufgabe, Perspektive und Zuversicht. Eine "einfache" Lösung für meine Situation. Beruflich nochmal neu anfangen? Nein, die Angst ist zu groß. Kleiner wäre die Angst ein Baby großzuziehen.

Heute weiß ich, dass der Kinderwunsch aus den falschen Gründen so "dringend" war. Die Pause hat uns gut getan. Ich konnte in der Therapie ein ganzes Stück weiterkommen. Die gesamte Einstellung zum Prozess der ICSI ist positiver. Das wurde mir heute bewusst. Spritzen, Punktion, Scratching, Assisted Hatching und die Spermien Injektion sind schon recht brutale Maßnahmen. Das macht Angst und ist befremdlich. Aber ich habe mir positive Bilder geschaffen.

So "füttere" ich meine Eierstöcke mit den Injektionen. Das Scratching bereitet ein gemütliches Bett für den Embryo vor, der sich dort sicher viel lieber einkuscheln mag. Wie eine einladen aufgeschlagene Bettdecke im frisch bezogenen Bett. Die Spermien Injektion führt nur zusammen, was zusammen gehört, es überwindet die schüchternen Grenzen und lässt etwas Wunderbares geschehen. Das Assisted Hatching ist für mich wie eine Tür, die ich einen Spalt öffne, da sie klemmt. Nun muss mein Baby nur noch hindurchgehen und sich in das Bettchen kuscheln. Das entscheidet das Baby aber selber. Wir haben alles dafür getan, ein gemütliches, einladendes Heim für die nächsten Monate zu schaffen. Wir heißen es willkommen und lassen uns ganz darauf ein.

Außerdem habe ich heute auch zum ersten Mal in eine Kinderwunsch Meditation hineingehört und finde die super. Ich kann mich wieder entspannen, meinen Körper positiv besetzen, so wie ich es in der Reha bei der Progressiven Muskelentspannung konnte. Und ich brauche diese Ruhe auch. Ich muss mich auf mich besinnen, damit ich sehe, wer ich bin und was ich möchte und das auch höre.

Ich freue mich schon auf die dritte ICSI. Es wird positiv enden, egal, wie der hcG Wert sein wird. Ich werde etwas daraus lernen und mitnehmen.






Mittwoch, 1. April 2015

Storch gesichtet





Ich habe gestern den ersten Storch meines Lebens in freier Wildbahn gesichtet im Vogelpark habe ich schon des öfteren welche gesehen, aber die sind wohl nicht für Babys zuständig, hatte die schon gefragt und die haben nur schlemisch geklappert, ich glaube das ist ihre Art mich auszulachen -.-. und ich werte das als gutes Zeichen!

In zwei Wochen haben wir den Termin in der Kiwu. Schon die ganze Zeit grübeln wir, wem wir von unserem 3.ICSI Versuch erzählen sollen. Dass er stattfindet wissen viele, aber eben nicht wann. Und da es echt eine nervenaufreibende Zeit ist, sind Nachfragen und orakeln der Symptome von Unbeteiligten echt anstrengend und setzen einen schon sehr unter Druck, auch wenn es sicher niemals böse gemeint ist. Ich glaub alle Kiwuler können mich da verstehen.

Jedenfalls überlegen wir, dass die Familien nicht eingeweiht werden und Freunde auch nicht. Meine Therapeutin wird es wissen, das ist sehr wichtig für mich. Und eventuell werde ich mir eine Gruppe im Facebook rauspicken, eventuell auch nur einzelne Personen. Ich denke ich brauche da den Austausch mit Betroffenen doch noch irgendwie.

Mein Kollege wird Papa. Ultraschallbild hab ich schon unter die Nase gehalten bekommen. Mein Bruder plant nun auch eine Familie. Ich freue mich für beide und doch macht es mich unendlich traurig. Ich finde einfach, ICH bin jetzt verdammt noch mal dran!!!!

Ich werde eine Testreihe machen. Ich werde bloggen. Aber veröffentlichen werde ich alles wohl erst im Nachhinein. Was feststeht ist, dass ich alles versuchen möchte. Also Scratching, Assisted Hatching, PICSI, Akupunktur etc. Wenn schon, denn schon. Meine Erfahrungen werde ich euch mitteilen. Wann, das bleibt noch offen. Und ob der Veröffentlichungstermin mit dem übereinstimmt, an dem die Sachen stattgefunden haben, das wird eben nicht verraten. Ihr wüsstet also auch nicht auf den Tag genau wann BT ist usw.Es kann sein, dass wir schon mitten drin stecken oder dass der Termin erst noch ist.

Naja, ich hoffe jedenfalls, dass der Storch sich mal am Riemen reißt und die Faulheit endlich ein Ende hat...