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Der lange und beschwerliche Weg zum Wunschkind

Sonntag, 1. Juni 2014

Warten auf das Ende...





Nie hätte ich gedacht, dass ich jetzt wieder in der Warteschleife hänge. Ich warte mal wieder. Und diesmal freue ich mich nicht auf das, was nach der Warteschleife kommt. Ich warte auf die Fehlgeburt. Auf das Ende von Pünktchen. Und ich habe kein Ziel. Kein Datum, auf das ich hinfiebern kann. Nichts.

Seit ich die Medikamente abgesetzt habe, habe ich immer mal wieder vereinzelt Krämpfe/Stiche und es fühlt sich an, als würde mir jemand den Uterus gewaltsam herausreißen wollen und da kann ich auch nichts beschönigen. Ist es das? Blutungen habe ich noch nicht. Die Schwangerschaftssymptome gehen zurück, wahrscheinlich waren die Brustschmerzen und die Übelkeit eben doch nur Nebenwirkungen vom Progesteron oder weil ich ja ein bisschen schwanger war, am Anfang noch echt.

Montag werde ich in die Klinik fahren und dann werde ich mehr wissen. Ich muss mir noch eine Menge Fragen aufschreiben. Hoffnung habe ich keine mehr. Da bin ich ehrlich. Dafür ist auf einmal alles so anders. Ich igel mich ein, verkrieche mich. Gestern habe ich es gerade einmal geschafft, meine Zimmerpflanzen umzutopfen und das war es dann schon wieder. Zum Einkaufen konnte ich mich nicht bewegen. Unter Menschen gehen? Nein, das schaffe ich nicht. Vielleicht heute? Nein. Vielleicht schaffe ich es heute wieder in den Garten. Ich weiß es nicht. Und ich hoffe, dass ich am Montag die Gänge zum Arzt bewältige, ohne zusammenzubrechen.

Es ist so unfair. Die Motten vermehren sich okay, unsere nicht mehr, ich habe sie ausgerottet muhahaha und die ganzen ungewollt Schwangeren gehen so leicht durchs Leben. Ich muss leiden. Klar wusste ich, dass sowas passieren kann, aber man rechnet doch nicht damit. Man versucht doch positiv zu denken. Und es war da. Pünktchen ist noch da. Auch wenn es nur ein Zellhaufen ist. Noch ist er da. Ich wünschte er könnte bleiben. Aber ich muss Abschied nehmen.

Ich habe einfach Angst, dass ich doch wieder ins Krankenhaus muss. Unfruchtbarkeit ist eine Krankheit. Na toll. Tja, immerhin wissen das die Kassen inzwischen ja auch. Trotzdem blöd. Ich will keine große Pause machen. Es soll weitergehen. Aber klar weiß ich auch, dass sich der Körper jetzt erstmal erholen muss und dass ich dann erholt starten soll. Ich kann auch den Abschied nicht umgehen und muss erstmal trauern. Mal sehen, was der Doc morgen sagt.

Sorry Leute, momentan gehts hier echt depressiv zu. Ich wünschte ich könnte wieder mehr Witz versprühen, aber da komme ich auch wieder hin. Ich muss die nächste Zeit eben viel an mir arbeiten.






1 Kommentar:

  1. So ein Mist, hab grade deine letzte Woche nachgelesen!
    Fühl dich gedrückt, so eine Situation ist immer scheiße!

    Wenn es dir schlecht geht, dann darfst du das auch so schreiben, ist doch dein persönlicher Blog... nimm dir die Zeit die du brauchst zum trauern und danach geht es dann mit neuem Mut weiter!

    LG

    Kaya

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